Natursteinfliesen verlegen
Informationen rund um das Verlegen von Natursteinfliesen
Marmor- und Granitfliesen sind aufgrund ihrer attraktiven und eleganten Optik sehr beliebt. Sie verleihen Böden und Wänden eine luxuriös-mediterrane Ausstrahlung. Da es sich um sehr feine Natursteine mit glatter Oberfläche handelt, spielen die richtigen Werkzeuge eine wichtige Rolle. Bei der Verlegung von Granit- oder Marmorböden und Wandbelegen ist ganz besonders auf einen staubfreien Arbeitsbereich zu achten. Kleinste Verschmutzungen und Partikel können die sehr empfindliche Oberfläche der Fliesen beschädigen und unschöne Kratzer hinterlassen. Einige Arbeiten sind schwieriger als bei konventionellen Fliesen und es kommt explizit auf die Verwendung von Arbeitsmaterialien und Werkzeugen für Naturstein an.
Die richtige Vorbereitung
Vor der Verlegung von Granit- und Marmorfliesen muss der Untergrund eben und sauber sein. Selbst kleinste Unebenheiten wirken sich auf das Ergebnis aus. Nach der Reinigung des Bodens empfiehlt sich die Verwendung von flüssigem Estrich als Ausgleichsmasse. Alternativ können Sie einen unebenen Boden abschleifen oder kleine Unebenheiten mit Natursteinkleber ausgleichen. Planen Sie in der Vorbereitung eine Trocknungszeit von 24 Stunden ein, da Natursteinfliesen nur auf einem vollständig trockenen und ebenen Boden verlegt werden können. Nun prüfen Sie, ob alle Werkzeuge und Arbeitsmaterialien bereitliegen und speziell für die Verlegung von Natursteinfliesen geeignet sind.
Welche Methode bei der Verlegung?
Kalibrierte Natursteinfliesen und Platten mit Fliesenstärken von 0,8 bis 15 Millimetern können problemlos mit der Dünnbettmethode verlegt werden. Dazu bringen Sie eine Schicht von 6 bis 10 Millimetern Natursteinkleber auf den Boden und streichen ihn mit dem Zahnspachtel in eine Richtung aus. Zusätzlich können Sie eine dünne Schicht Kleber auf der Rückseite der Fliese auftragen und diese ebenfalls mit dem Zahnspachtel verstreichen. Achtung: Bearbeiten Sie immer nur die Fläche, auf der Sie innerhalb der nächsten 10 bis 20 Minuten Fliesen verlegen können. An den Wänden und zwischen den einzelnen Fliesen empfehlen sich Abstandshalter für gleichmäßige Fugen. Prüfen Sie die Ebenheit der verlegten Fliesen in regelmäßigen Abständen mit der Wasserwaage. Die Dünnbettmethode eignet sich gut für Natursteine, da sie eine gleichmäßige Auftragung des Klebers fördert.
Trocknung und Verfugung
Nachdem Sie die ganze Fläche bearbeitet und alle Granitfliesen oder Marmorfliesen verlegt haben, reinigen Sie alle Werkzeuge sorgfältig mit Wasser. Betreten Sie den Boden nicht und warten bis zur Verfugung mindestens 24 Stunden. Diesen Zeitraum benötigt der Natursteinkleber bis zur völligen Austrocknung. Ehe Sie mit der Füllung der Fugen beginnen, reinigen Sie die Fugenabstände gegebenenfalls von Rückständen des Klebers. Hierfür empfiehlt sich ein Spatel aus Holz oder Kunststoff zum vorsichtigen Kratzen. Die nach Herstellervorgaben angerührte Fugenmasse wird nun gleichmäßig in Abschnitten auf dem Boden verteilt und mit einem Fugengummi schräg zur Fuge verstrichen. Für eine feste Verbindung zwischen dem Boden und dem Fugenmörtel sollten Sie die Fugen vorab ein wenig mit Wasser anfeuchten. Die Übergänge zwischen Boden und Wand, zur Türschwelle und angrenzenden Räumen werden in die Verfugung nicht einbezogen.
Tipp: Gießen Sie nie den gesamten Boden mit einem Mal mit Fugenmasse aus. Damit Böden und Wände aus Granit oder Marmor ihren seidigen Glanz erhalten und nicht fleckig werden, müssen alle Schlieren vor der völligen Trocknung des Mörtels entfernt werden. Überschüssige Fugenmasse wird nach einer kurzen Zeit der Trocknung im noch feuchten Zustand mit einem fussel- und kratzfreien Lappen und Wasser entfernt.
Natursteinpflege und "Nachsorge"
Nach der Verfugung ist ein leichter Grauschleier auf Natursteinfliesen völlig normal. Nach etwa 3 Stunden ist der Boden begehbar und Sie können die Feinreinigung vornehmen. Der Fliesenmörtel ist noch nicht vollständig ausgehärtet, so dass Sie vorsichtig vorgehen und die Reinigung immer diagonal zur Fuge vornehmen sollten. Den meist großflächig und in Schlieren auf der Oberfläche vorhandenen Grauschleier polieren Sie mit einem trockenen Tuch ganz einfach weg. Je sauberer Sie bei der Verlegung, bei der Verfugung und bei der ersten Granit- oder Marmorfliesenpflege arbeiten, umso weniger Arbeit haben Sie bei der Endreinigung. Bei richtiger Verfugung sollten keine Grate oder Überstände der Masse an den Fliesenkanten entstehen. Wenn Sie eine derartige Stelle entdecken, reiben Sie den noch nicht völlig trockenen Mörtel sorgfältig aber vorsichtig mit einem feuchten Lappen ab.
Ränder und Übergänge abdichten
Die Fugenmasse ist vollständig getrocknet und die Natursteine wurden vom Grauschleier und Rückständen der Verfugung befreit. Ihr Boden oder die Wand sind fertig, so dass Sie nun zu den Übergängen und Seitenabschlüssen kommen. Hierfür nutzen Sie Silikon für Natursteine und erzeugen auf diesem Weg eine dehnbare, flexible und reißfeste Fuge. Da Silikon sichtbare Spuren auf dem Naturstein hinterlässt, kleben Sie die Ränder am besten mit Malerkrepp ab. Verteilen Sie das Silikon gleichmäßig in allen zu bearbeitenden Fugen und lassen es 10 Minuten anziehen. Nun nehmen Sie den Fugenglätter zur Hand und ziehen das überschüssige Silikon langsam und gleichmäßig ab.